05.10.22

Jahreszeiten-ayurvedisch-betrachtet-–-der-Fruehling

Jahreszeiten ayurvedisch betrachtet – der Frühling

Besonders im Frühling, in dem viele Menschen von der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit geplagt werden, wird uns bewusst, wie uns die Jahreszeiten und deren Wechsel beeinflussen. Wir alle kennen den Begriff „Frühjahrsmüdigkeit“, was vermuten lässt, dass gerade der Wechsel vom Winter in den Frühling mit besonderer Anstrengung verbunden ist. Als Ayurveda-Spezialistin habe ich mich schon vor langer Zeit damit ausführlich beschäftigt. Ich möchte dieses interessante Thema in dem heutigen Blog für euch bewegen.

Nach einer kurzen Einführung zum Thema Ayurveda und Frühling findet ihr hilfreiche Tipps, die sich einfach in eurem Alltag umsetzen lassen und die euch mit Leichtigkeit ins Frühjahr begleiten!

Das Wort „ayurveda“ bedeutet „die Wissenschaft vom (gesunden) Leben“ und kommt aus dem Sanskrit. Ayurveda soll die „Gesundheit des Gesunden erhalten“ und die „Krankheit des Kranken heilen“. Der Ayurveda ist mehr als eine Alternativheilmethode. Mehr als 2500 Jahre alt, blickt er auf etwas zurück, was keine moderne Wissenschaft vorweisen kann: auf einen sehr, sehr langen Erfahrungsschatz.

Als Gesundheit bezeichnet man das Gleichgewicht der drei „Grundenergien“ Vata, Pitta und Kapha.

Sie beschreiben die pathophysiologischen Faktoren, die in jedem Menschen innewohnen. Sie wirken auf uns physiologisch oder eben auch pathologisch - vereinfacht gesagt: unterstützend oder krankmachend.

Um unsere Gesundheit zu erhalten, müssen wir stets mit den drei Doshas jonglieren. Auch wenn unsere eigene, individuelle Konstitution von Geburt an festgelegt ist, das Leben verändert sich fortlaufend und wir mit ihm. Nichts ist statisch und wir sind in alles eingebunden. Innerliche und äußerliche Ereignissen haben immer wieder Einflüsse auf uns. Wenn wir lernen, mit ihnen wach zu bleiben und sie einzuordnen, können wir uns eigenverantwortlich um unser Wohlbefinden und um unsere Gesundheit kümmern.

Der Einfluss der Jahreszeiten

Jede Jahreszeit unterliegt Zyklen, in denen phasenweise Vata, Pitta oder Kapha vorherrscht. Im Ayurveda weiß man um deren Bedeutung für den menschlichen Organismus. Jahreszeiten lassen sich nicht allein mit einem Kalender bestimmen. Die Beobachtung und Wahrnehmung der Natur ist viel verlässlicher. Wir dürfen uns darauf besinnen und spüren, was das Wetter mit uns macht.
Wie ergeht es dir bei Regen? „Singing in the rain“ oder eher Trübsinn blasen? Wie geht es deinem Körper, wenn kühle Feuchtigkeit (also auch Schnee, Hagel oder Nebel) im Wetter vorherrschend ist?
Vielleicht erreichst du erst an heißen Sommertagen so richtig deine Betriebstemperatur?
Bekommen dir Wind und Sturm, oder fühlst du dich dann irgendwie „durch den Wind“?
Erstarrst du fast vor Kälte bei einem Spaziergang im Winter und kannst nur von oben bis unten in warme Klamotten eingemummelt vor die Tür gehen?

Du wirst dich sicher in einem der Beispiele wiederfinden. Wie du dich bei welchem Wetter fühlst, was dir gut tut und was nicht, das hat mit deiner jeweils aktuellen individuellen Konstitution zu tun. Durch äußerliche Einflüsse wie Wetter kann es in deinem Körper mehr oder weniger stark zu einem Ungleichgewicht kommen, ja nachdem, was in dem Moment in dir vorherrscht.

Wie geht man im Ayurveda damit um?

Wir können jede Jahreszeit ayurvedisch betrachten. Wenn du verstehst, welche Qualitäten in welcher Jahreszeit vorherrschen, kannst du für dich einen entsprechenden Ausgleich schaffen.

Merke: In der ayurvedischen Heilkunde gleicht man mit dem Gegenteiligen aus, um ins Gleichgewicht zu kommen.

Welche Einflüsse hat nun der Frühling auf uns? Er wird dem Kapha-Dosha zugeordnet. Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und die Zeichen stehen auf Wachstum und Fülle. An den ersten warmen Tagen schmilzt der letzte Schnee, alles Wasser kommt in Bewegung. Und auch bei uns Menschen passiert jetzt ähnliches. Viele erwischt es in oder nach den ersten warmen Tagen noch einmal mit Erkältungskrankheiten wie schleimigem Husten, Nasennebenhöhlen-Beschwerden oder Schnupfen. Manche berichten von einem „dicken“ Kopf, der sich wie in Watte gepackt anfühlt. Der Schleim und die zähen Flüssigkeiten, die über den Winter angesammelt wurden, lösen sich und versuchen bei beginnender Wärme, unser System zu verlassen. Daher können die ersten warmen Sonnentage, auf die wir uns so lange gefreut haben, sich erst einmal gar nicht so gut anfühlen.

Die Wetterlage ändert sich besonders im Frühjahr gerne sehr schnell und auch oftmals drastisch. Wir wissen, der April, der macht, was er will! Gestern noch im Straßencafé die Sonne genossen, heute hagelt es und das Thermometer ist um 15 Grad abgestürzt. Feuchtigkeit und Kühle machen sich breit, innen wie außen. Das alles sind Eigenschaften, die Schwere verursachen. Unser Körper muss damit klarkommen. Ganz schön ermüdend.

Am nächsten Tag beginnt es zu regnen. Die Temperaturen sind wieder milder, aber es bleibt feucht. Unser Körper versucht, weiterhin, sich Entlastung zu schaffen und sich zu reinigen. Doch dazu braucht er nun unbedingt unsere Unterstützung. Und die besteht darin, die momentan vorherrschenden Qualitäten von Feuchtigkeit, Kühle und Schleim auszugleichen, damit wieder mehr Energie zur Verfügung steht und die Altlasten des Winters sich verabschieden können.

Für all diejenigen, die diesen Überschuss an Kapha im Frühling spüren, sind folgende Empfehlung sicher hilfreich.

Das Ungleichgewicht zeigt sich u.a. durch vermehrte Müdigkeit, ein Gefühl von Schwere oder Kälte, eine schwächere Verdauungskraft und Erkältungen. Bitte wende die folgenden Tipps nur an, wenn du gesund bist.

  1. Beginne den Tag mit einer Tasse abgekochtem Wasser (mind. 10 min auf dem Herd gekocht), verfeinert mit frischer Zitrone und einem Teelöffel Honig.
  2. Iss leichte Speisen und nur ganz wenig Rohkost. Dafür viel gekochtes Gemüse, mit z.B. Chili, Ingwer, Senfsamen, Pfeffer, Meerrettich und frischen Gartenkräutern gewürzt. Sei sparsam mit Salz und am besten lässt du Zucker weg.
  3. Verzichte auf Milchprodukte, kalte Getränke und fette Kost. Leichtigkeit entsteht, wenn du dich mit leicht verdaulichen Speisen ernährst. Am Morgen starte zum Beispiel mit einem Getreidebrei, verfeinert mit gedünstetem Apfel oder Birne und mit Zimt gewürzt. Nimm deine Hauptmahlzeit am Mittag ein. Sie sollte warm sein. Salat nimm nur als Beilage. Am Abend iss wieder warm, am besten eine Suppe oder z.B. Reis/Hirse/Kartoffeln mit frisch gekochtem Gemüse.
  4. Lerne, die Lebensmittel ayurvedisch zu betrachten und zu schauen, was dir wann gut tut. An kühlen und regnerischen Tagen wird es eher nicht das kühlende, schwere und schleimige Joghurt sein, was dir bekommt. Lass dein Bauchhirn mit entscheiden. Schließe die Augen und fühl in dich hinein. Was brauchst du jetzt? Dann stell dir vor, was du essen könntest. Sind die Eigenschaften dieses Essens dir jetzt zuträglich? Nähren sie dich und lassen sie dich gut fühlen? Gleichen sie eventuell vorhandene Kälte und Feuchtigkeit wie z.B. Wassereinlagerungen aus? Das alles (wieder) spüren zu lernen erfordert deinen Einsatz und auch ein bisschen Zeit. Aber es lohnt sich!
  5. Gehe in die Sauna (aber nicht in die Dampfsauna, wegen der Feuchtigkeit) und gönne dir anregende Massagen. Das können Bürstenmassagen sein oder eine ayurvedische Massage mit dem Garshan, dem Seidenhandschuh. Wenn du Ölmassagen bevorzugst, dann nimm weniger Öl und eines, das anregend wirkt. So unterstützt du deinen Körper, überschüssiges Wasser auszuschwemmen.
  6. Trinke über den Tag verteilt möglichst jede halbe Stunde ein kleines Glas warmes Wasser (das kannst du dir in einer Thermoskanne überall mit hinnehmen). Das vertreibt die innere Kälte.
  7. Schlafe nicht tagsüber! Das verstärkt die Symptome noch mehr. Falls du eine Ruhepause brauchst, kann dir beispielsweise eine (geführte) Mediation im Sitzen wohl tun. Oder du lauschst auf deinem Lieblingssessel einem Hörspiel.
  8. Bewege dich. Das klingt nicht attraktiv, wenn man sich vielleicht ohnehin gerade müde und energielos fühlt. Doch denk dran, damit Kapha reduziert wird, musst du in Bewegung kommen! Etwas flotter spaziergehen oder Radfahren, alles ist gut, was körperlich anregend ist, aber nicht im Wasser stattfindet. Letzteres würde in deinem System wieder die Qualitäten Feuchtigkeit und Kühle verstärken.
  9. Unterstütze deinen Körper mit hochwertigen Supplements. Ingwer vertreibt Schleim und Kälte aus deinem Organismus. Zudem verstärkt es deine Verdauungskraft. Vitamin C hilft jetzt deinem Immunsystem, die letzten Herausforderungen gut zu meistern. In unserem Shop findest du beide Produkte, „die Wunderwurzel“ Ingwer und „die Alleskönnerin“, das Vitamin C, beides hoch bioverfügbar und in reinster GoldTropfen-Qualität. Auch ein Vitamin B-Komplex kann jetzt hilfreich sein, um deine Speicher nach dem Winter wieder aufzufüllen. Unsere „Glorreichen Acht“ versorgen dich mit allen B-Vitaminen, die du jetzt brauchst.

Diese Empfehlungen werden dir helfen, den Übergang ins Frühjahr gut zu meistern – versprochen. Du wirst mehr Energie haben, deine Verdauung und dein Immunsystem können kraftvoller arbeiten, und du wirst dich nicht so müde fühlen. Schau selbst, wie lange die Empfehlungen dir gut tun.
Falls du eine persönliche Beratung wünscht oder Fragen hast, melde dich gerne bei mir.

Ich wünsche dir viel Freude und Leichtigkeit für den Frühlingsbeginn!

Bitte beachten: dies in diesem Blog aufgeführten Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie stellen ausdrücklich keinen medizinischen Ratschlag oder eine Empfehlung dar, wie ein genanntes Produkt oder ein Inhaltsstoff zur Vorbeugung, Behandlung oder Heilung einer Krankheit, eines Schmerzes, einer Verformung, einer Verletzung oder eines körperlichen oder geistigen Zustands verwendet werden kann. Nur ein autorisiertes medizinisches Fachpersonal (z. B. Arzt, Apotheker) kann Behandlungen empfehlen oder verschreiben, die zur Behandlung oder Vorbeugung einer Krankheit, Störung oder eines Zustands gedacht sind.